Ein neuer Pixar-Animationsfilm? Ein übereifriger Pfadfinder, ein verbitterter alter Mann und ein Haus an Luftballons? Na, verrückt genug klingt das ja schon. Und das ganze dazu noch in 3D?

Was passiert?

Ein junger Mann, Carl Fredricksen, der kein Wort spricht, schaut sich einen Kinfilm über den großen Entdecker xyz an. Nach dem Kino lernt er mehr oder mindet zufällig seine zukünftige Ehefrau kennen. Sie bekommen zusammen den Traum, einmal zu Paradise Falls zu fahren. Doch die Jahre vergehen und sie stirbt schließlich. Er ist einsam – das wird auch ausgiebig dargestellt – und bekommt unfreiwillige Hilfe von einem Pfadfinder. Um seiner verstorbenen Frau ihren Wunsch zu erfüllen, fasst er einen Entschluß.

Gemeinsam machen sie sich auf die Reise zu den Paradise Falls und erleben mit sprechenden Hunden, fliegenden Häusern und irren Entdeckern eine etwas lahme Geschichte.

Wie sieht’s aus?

Die 3D – Technologie wird seiner Erwartung gerecht. Am besten kommt er in diesem Film bei voluminösem Nebel zur Geltung – man hat wirklich das Gefühl, sich nur Meter vor den Protagonisten zu befinden.

Die Settings sind etwas langweilig gestaltet, erfüllen aber ihren Zweck – die Darsteller in den Vordergrund zu hieven. Und bei Verfolgungsjagden im Flugzeug musste ich mich manchmal zwingen, nicht wegzuducken.

Wie wird’s erzählt?

Der Film kommt in drei Geschwindigkeiten daher. Erst wird der junge Forscher aufgebaut, um dann in einem minutenlangen, musikunterlegten und etwas öden Schnelldurchlauf seines Lebens der verbitterte, alte Opa zu sein, den wir im Film vor uns haben.

Dann gehts auch schon los, er schnappt sich sein Haus und macht sich auf in die Lüfte. Die lange Reise selber ist gar nicht Thema des Films, nach ein paar Minuten ist er schon am Ziel. Doch sie haben den Wasserfall um ein paar Kilometer verfasst, und machen sich mit dem Haus an der Hand (!) auf den Weg.

Diverse federtragende Umstände führen nun dazu, dass der alte Herr seine Pläne ändert und da so gar nicht glücklich mit ist. Auch trifft er sein altes Idol, den Weltenerforscher. Der stellt sich dann aber als gar nicht so Idolträchtig heraus, wie man anfangs zu denken vermochte – und ein Katz- und Maus-Spiel, oder besser, ein Hund- und Hunde-Spiele beginnt. All das, damit der Herr Welterforscher sein Ego bewahren kann und brav zurück in die Zivilisation gehen, seine Reputation retten.

Und noch immer hadert der alte Herr mit seinem Schicksal. Doch er findet Aufzeichnungen, die seine Meinung ändern und er seiner eigen Pläne Herr werden möchte. Diese Charakterwandlung ist für den durchschnittlichen Kinogänger sicher nichts neues, etwas lauwarm und vorhersehbar. Und es kommt zu spät, um den Film wieder in Schwung zu bringen.

Die minutenlange Vorstellung seines Lebens und der etwas zu offensichtliche Versuch, eine traurige Story zu erzählen, ziehen diesen Film herunter. Glanzpunkte sind ganz klar die Tiere und der Pfadfinder, welche wirklich überzeugend dargestellt sind. Der alte Mann hingegen ist nicht wirklich polarisierend: So richtig traurig ist er nicht, aber so richtig glücklich auch nicht. Er wirkt als Charakter etwas flach. Sein Gegenspieler hingegen kann etwas mehr überzeugen.

Check 23.07.2009
IMDB: 8.8
RottenTomatoes: 97%

Meine Meinung: 66% (quasi ohne 3D Brille, mit 3D 74%)

3 Comments Oben Up Kritik

  1. JUICEDaniel

    Danke für die Review. Dann bin ich mal gespannt, will ihn mir nämlich unbedingt anschauen (auch in 3D). Las sich zwar ein wenig negativ (was sein mag), aber dadurch sind dann meine Erwartungen nicht so hoch, was vielleicht gut so ist. 😉

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  2. Tobias

    Erzaehl mal, wie du es fandest. Ich finde, die 3D Technologie ist zwar schoen und gut, aber der Film … naja, wirst du ja sehen.

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  3. Bo

    Hallo,

    das was in den ersten 1o min. passiert ist eine Meisterleistung!….

    Ich sehe mir Animationsfilme eher nicht an aber was da an Mitgefühl, Trauer und Melancholie geboten wird wiederspiegelt genau das was vielen Menschen auf dieser Welt Tag für Tag wiederfährt!…

    Daumen Hoch!

    Reply

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