Auf meiner Reise kommt es immer wieder dazu, dass CouchSurfing angesprochen wird. CouchSurfing ist eine Internet-Community, in der Menschen wie du und ich ein Bett oder einen Platz zum Schlafen anbieten. Das ganze ohne Bezahlung und völlig kostenlos. Weil, als Anlehnung an den Spruch Das meiste kost‘ die Reise sind auch die Übernachtungskosten meist nicht von schlechten Eltern.

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Die Idee dahinter ist, dass man sich kulturell austauschen kann. So kommt man bei Peter aus Berlin unter. Er gibt einem Informationen zu dem günstigen Supermarkt um die Ecke oder dem kleinen Familienkino. Informationen, die man aus Reiseführern nicht bekommt. Und vielleicht fällt dem Gast eine Kleinigkeit als Geste ein. Zum Beispiel ein Bierchen ausgeben oder den Abwasch machen. Doch die meisten CouchSurfer wissen, dass viele Reisende nur ein kleines Budget haben.

Trotzdem sind viele Leute unsicher, speziell Frauen. Bei völlig unbekannten unterzukommen begeistert wohl nicht jeden. Aber die Community ist sich dieser Gedanken wohl bewusst und hat Sicherheitsfunktionen in die Seite eingebunden:

  • Profile – Das Profil ist die Übersichtsseite eines CouchSurfers (hier meins, nur für registrierte Surfer sichtbar). Hier schreibt man über seine Interessen, wer man ist und wo man schon war oder noch hinreisen möchte. Ausserdem gibt es dort Informationen über den wichtigsten Teil bei CouchSurfing: Die Couch. Wie viel Platz steht zur Verfügung, wie lange und wann kann man hosten (also einen Ort zur Verfügung stellen). Ein leeres Profil begeistert keinen sonderlich. Das gilt übrigens für beide Seiten: Der Surfer wie auch der Host möchte sich vorher ein Bild machen. Und dazu gibt es noch eine Menge mehr Möglichkeiten:
  • Bilder – Bilder sagen mehr aus tausend Worte, das stimmt auch hier. Sobald der Surfer mehr als ein Bild hochgeladen hat, kann man sich sicher sein, dass man die Person auf den Bildern auch vor sich haben wird. Nicht, dass jemand andere Identitäten zu erstellen versucht – manchmal findet sich nur ein Bild.
  • Referenzen – Jeder CouchSurfer kann eine Referenz zu einem anderen CouchSurfer hinterlassen. Das macht durchaus Sinn, da der geneigte CouchSucher dann eine Idee bekommt, wie der Host drauf sein könnte.
  • Freunde – Facebook lässt grüssen. Innerhalb der CouchSurfing – Welt kann man sich mit Freunden verbinden. Wenn auch die Anzahl der Freunde nicht unbedingt ausschlaggebend ist, sollte man sich doch jemanden suchen, der zumindest ein paar aufweisen kann.
  • Verifikation – Um sicherzustellen, dass die entsprechende Person auch die ist, die sie angibt, gibt es Verifikationsstufen. In der höchsten (Nummer 3) wird ein Brief an die entsprechende Adresse des Hosts gesendet und er muss einen Code aus dem Brief auf der CouchSurfing – Seite eingeben. Herz, was willst du mehr?
  • Vouching – Sobald drei Personen für einen gevoucht haben, kann man selber vouchen. Das ist quasi so etwas wie ein Händeschütteln und wird bestenfalls nur gemacht, wenn man die Person auch wirklich getroffen hat und ihr traut. Überraschend, wie viele gevouchte Surfer es nach diesem umgekehrten Schneeballprinzip schon gibt.
  • Gefühl – Wenn man sich all diese Dinge angeschaut hat und trotz allem Glitz und Glammer ein komisches Gefühl im Bauch hat, sollte man nicht kontaktieren. Manchmal passen Menschen nicht zueinander. Was für den einen prima klappt, macht den anderen verrückt.

CouchSurfing steht übrigens knapp davor, die 1-Millionen-User – Grenze zu sprengen. Was bedeutet: Die Community ist nicht nur für Fernreisen interessant. Auch im eigenen Land kann man mit Hilfe von CouchSurfing einfach unterkommen. Die Chancen dafür sind hoch, weil es so viele Mitglieder überall auf der Welt gibt. Und machen sollte man es sowieso.

Weil: Mehr Austausch direkt am Menschen gibt es nicht.

6 Comments Ist CouchSurfing gefährlich?

  1. Nohny

    Hallo Tobias.

    Nun bin ich ein wenig schlauer… aber nicht ganz.

    Für mich und sicher auch einige andere (ältere) Leute wäre es super wenn die Seiten auch auf deutsch zur Verfügung stehen würden.

    Gerade bei der Verifikationsseite wäre es eine gute Sache.

    Gruß
    Nohny

    Reply
  2. Benja

    hi!
    bin über die linux-musik-themen auf der seite gelandet und stöber‘ gerade noch ein wenig. der eintrag ist zwar schon etwas älter, aber ich will trotzdem nachtragen: couchsurfing ist inzwischen ein gewinnorientiertes unternehmen, was dem dahinterstehenden gedanken vielleicht eher fremd ist und mir persönlich nicht besonders gut gefällt. privacy ist schon länger ein thema, da ist cs nicht so sehr viel besser als facebook.
    es gibt alternativen, zB. bewelcome.org.
    grüße!
    Benja

    Reply
  3. Claus Thaler

    @Nohny: also bei dem Couchsurfing, bei dem ich mitmache, kann man oben rechts die jeweilige Sprache auswählen, die man für CS nutzen möchte. Aber ich gebe zu, diese Funktion gab es nicht immer.

    @Benja: Mich würde sehr interessieren, wo der kommerzielle Aspekt bei CS sein soll? Also, ich mache seit vier Jahren CS und habe a) noch nie an irgendwen Geld bezahlt und b) selbst auch noch nie von irgendwem Geld bekommen. Und Werbung kann ich auf der CS-Seite auch nicht wirklich entdecken. Kann es vielleicht sein, dass Du für bewelcome,org arbeitest? 🙂

    Reply
    1. Tobias

      Ich mag deinen Nick, Claus! 🙂

      Stimmt, der Kommentar von Nohny ist schon etwas älter. Inzwischen gibt es CS in einer ganzen Hülle von Sprachen!

      Zu bewelcome.org fällt mir persönlich nur ein, dass die Community kleiner ist als bei CS – die sind ja inzwischen bei über vier Millionen (!). Vielleicht ist es auch eher so, dass die Community so ein Projekt trägt und auch wenn es langsam etwas kommerzielle Anwandungen gibt, muss sich die Community ja noch lange nicht auf so einem Level bewegen.

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