Einer meiner Hauptgründe zu reisen war, die Meinungen, Ideen und Vorurteile anderer zu Deutschland in Gesprächen herauszufinden und zu sehen, ob das was an meinem Bild an good ol‘ Germany ändert.

Geändert hat sich vielleicht nicht viel, dafür sind mir einige Dinge bekannt geworden, die ich vorher nie mit Deutschland in Verbindung gebracht habe. Eine lose Sammlung.


Spielbar

Germanien ist einer der Vorreiter, was Spiele angeht. Stimmt auch, wenn man sich zum Beispiel Ravensburg als Beispiel nimmt. Brettspiele waren wohl schon immer relativ bekannt. Kanadier, US-Amerikaner oder Mexikaner kennen diese Gewohnheit nicht so sehr.

Damit kann man sich auch erklären, warum der Computerspielemarkt in Deutschland einer der weltweit größten ist – und das ob der Größe Deutschlands. Wir haben es einfach in uns 😀

Leseratten

Auch interessant ist, das die Zeitschriftenstände in Deutschland in Supermärkten oder am Kiosk eine Fülle an allen möglichen Schriftgütern bieten. So haben wir Klatschblätter, Wissenschaftsmagazine, Rätselhefte, Nachrichtenblätter.

In Amerika herrschen die Klatschblätter. Gala at it’s best, würde ich fast sagen. Unglaublich, die wissenschaftlichen Magazine sind kaum vorhanden. Und wenn man denn eine spezielle Zeitschrift sucht, muss man in einen der hier stellenweise vorhandenen Läden gehen, die nur Zeitschrifte verkaufen. Speziell bedeutet übrigens alles, was nicht Klatsch und Tratsch ist. Puuha.

Auffällig auch, das die Comickultur eine völlig andere ist. Marvel, DC und wie sie nicht noch alle heißen, halten hier Vorrang. Kommt Walt Disney nicht aus den Staaten? Schade für mich als alter Fan: Keine Formate at all so wie das Lustige Taschenbuch oder diverse andere Formate. Eigentlich gibts hier gar keine Comics in den Läden. Wieder nur in speziellen Kiosken zu finden. Und dann nur schicke Ladies in Lederkostümen und starke Machomänner, die die Welt retten. Klar, das soll auch seinen Platz haben – aber wo sind Kater Karlo und Co?

Und warum ist das Time Magazine eigentlich so verdammt dünn?

Trinkfest

Das darf natürlich nicht vergessen werden – unser Bier! In Kanada gibt es zwar auch Mikrobrauereien, aber das Ergebnis der Produktion ist meist gewöhnungsbedürftig. Außerdem darf man in Amerika (damit meine ich den nördlichen Kontinent!) sein Bier nicht auf der Straße trinken und in Kanada kann man es auch nur in sogenannten Liquor Stores kaufen. Mitsamt einer saftigen Steuer, versteht sich. Unglaublich, wie viel Freiheit wir dagegen haben.

Geschmacksfrage

Weißbrot oder Bagel gefällig? Wie belieben, Schwarzbrot? Was soll daran Schwarz sein? Oder Graubrot? Nein, so etwas führen wir nicht. Aber sie können gerne unser leckeres Weißbrot nehmen. Brötchen? Nee, aber Baguette haben wir hier. Was schauen sie denn so bedröppelt?

Monetärmechanismen

Der Scheck herrscht in Kanada noch immer vor, ebenso in den Staaten und Mexiko. Fragt man hier nach Überweisung oder Giro, wird man entweder schief angeschaut oder muss dazu bezahlen. Mir ist nicht ganz klar, was der Vorteil des Scheck-Systems ist – aber vielleicht ist es wie mit so vielen Sachen, historisch gewachsen.

Zugabe

Über Energiesparhäuser, Recycling und Umweltbewusstsein möchte ich gar nicht erst schreiben, steckt es hierzulande doch noch in den Kinderschuhen oder es wird versucht, als „in“ zu verkaufen. Interessant, wie unterschiedlich Deutschland inzwischen zu meinem vorherigen Bilde erscheint. Klar, ich bin jetzt schon eine ganze Ecke on the road und werde wahrscheinlich meine Momente haben, wenn ich zurück bin (Ach ja, na, DAS war aber besser in Amerika). Eine Sache würde mir jetzt schon einfallen: Synchronisation. So schön und angenehm das auch ist, wir sollten mehr kultivieren, Filme im Original zu schauen.

Aber darum geht’s ja auch beim reisen, nicht wahr? Eine andere Perspektive sehen.

Also, schaun ‚mer ma.

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