Es gibt hier in Ottawa die eine oder andere paranormale Tour, zum Beispiel über die (vermeintlichen) Geister in der Stadt.

Und so gibt es auch eine durch das Jail – Hostel.

In dem Hostel habe ich mich, wie berichtet, eingebucht. Als es 1863 eröffnet wurde, galt es als Musteranstalt. 1973 – was gar nicht all zu lange her ist – hingegen wurde es mit dem Grund geschlossen, das in diesem Hostel menschenunwürdige Bedingungen herrschten. Was führte hierzu?

Schwere Jungs

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Die Flüsterzellen – selbst beim Flüstern konnte der Wärter alles hören. Hab’s getestet!

Am Anfang wurde, und das ist wirklich hart, jeder mit jedem zusammengesteckt. So wurden Minderjährige mit Schwerstverbrechern (die max. 2 Jahre hatten, aber immerhin!) und Frauen hie und dort kombiniert. Obendrauf gab es noch keine Anstalten für Geistesgestörte, wohin mit denen denn? Richtig, ins Gefängnis.

Im Gefängnis selber gab es für die ganz schlimmen Kerle Zellen, die bald den Namen „Loch“ hatten. Vielleicht 1 1/2 Quadratmeter. Der Gefangene wurde ausgezogen, die mental gestörten (oder auch: suizidgefährdeten) wurden so festgekettet, das sie auf dem kalten Boden fixiert waren und dann ging die Tür zu. Kein Licht, kein Geräusch und eine Mahlzeit am Tag, für die der Gefangene 15 Minuten Zeit hatte.

Doch es gab ja noch weitere Zellen. Die sind interessanterweise so gebaut, das man, auch wenn man ganz links steht, es hört, wenn jemand in der Zelle ganz rechts flüstert. Und reden durften die Gefangenen schließlich nicht. Diese Zellen waren etwa 90cm, vielleicht nen Meter beit.

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Nicht viel Platz in diesen schlauchartigen Zellen

Größenunterschied

Für die etwas besseren, das heißt entweder arbeiteten sie oder hatten nicht so harte Strafen, gab es größere Zellen. Doch das Gefängnis war gut besucht, und bald waren dort auch drei Gefangene untergebracht. Als das Gefängnis eröffnet wurde, gab es noch Holzbettgestelle.

Nach einiger Zeit fanden sich dort Würmer, und so mussten die Gefangenen auf dem Boden schlafen. Erst mal nicht so schlimm, nur: Es wurde drei Mal am Tag durchgewischt und am Anfang hatten die Fenster noch kein Glas. Im Sommer also Viecher ohne Ende, im Winter schneite es bis in die Zelle.

Doch wer dadurch nicht hingerafft wurde, starb vielleicht an mangelnder Hygiene. Viele Gefangene duschten, ja wuschen sich manchmal wochenlang nicht. Anders als bei dem Frauentrakt, der später eröffnet wurde.

Dort wurde heißes Wasser hochgeschafft, einmal. Die erste Frau verbrannte sich, die letzte badete im Schmodder der anderen. Viele Menschen starben.

Und dann gibt es hier noch die sogenannte „Death Row“, in der sich alle zum Tode verurteilten aufhielten. Insgesamt vier Zellen. Es gab drei Hinrichtungen.

Diese Hinrichtungen waren teilweise öffentlich, so kamen zu einer über 5000 Menschen, um den Mann hängen zu sehen. Er starb nicht durch Genickbruch, sondern er erstickte.

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Der Strick

Man sagt, sein Geist spuke noch immer durch dieses Gemäuer. Manchmal bekämen Besucher plötzlich Nasenbluten.

Ich habe diese Nacht nicht so gut geschlafen.

3 Comments Gefängnis, die 2te – Das Jail-Hostel in Ottawa, Kanada

  1. Oliver

    auf über 500m hohe gebäude krakseln aber angst vor geistergeschichten haben, das sind mir die richtigen 🙂

    gibt für alles ne erklärung, bsp nasenbluten: leute die in panik geraten bekommen manchmal nasenbluten, enge zellen, gefängniss etc, ->> klaustrophobie ==>nasenbluten, schon ist die gruselgeschichte perfekt wenn einer am abend nasenbluten bekommt 😛

    also schlaf süße und lass dich net von den geistern aufwecken *böses gelächter an* HARHARHAR *böses gelächter aus*

    Reply
  2. Pingback: Willkommen im Knast – Ein Jail Hostel in Ottawa, Kanada | Tobias Maasland

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